Anleitung: Schritt für Schritt zur Johann Maske
Um eine Holzmaske ordentlich und fachgerecht zu fertigen sind mehrere Schritte notwendig. Diese Anleitung ist im Zuge meiner Arbeit für die Tergolape Teufeln entstanden.
Der Zuschnitt ist das Fundament der Maske und wird mit einer Kettensäge
erledigt. Dabei taste ich mich Schrittweise an die Endform heran. Einerseits ist
es von Vorteil, möglichst viel zu schneiden, damit man später weniger schnitzen
muss; Andererseits besteht die Gefahr etwas wegzuschneiden was man
braucht. Somit ist eine sorgsame Vorgehensweise Voraussetzung. Erste Charakterzüge entstehen: Mund-, Wangen- und Augenpartie schaffen mit Nase und Ohren ein erstes Bild der Maske Beim Vorschnitzen werdendie Grundzüge bestimmt. Angefangen bei Nase-, Mund-
und Augenpartie geht es weiter zur Schädelform und den Ohren. Man muss hier
schon darauf achten, dass die einzelnen Komponenten miteinander harmonieren!
Es ist auch von Vorteil, wenn die Schnitzeisen wirklich scharf sind. Zum
Schleifen verwende ich eine Maschine mit Schleifband. Abgezogen werden die Eisen
unter Benutzung einer Polierpaste auf einer Filz- oder Stoffscheibe. Nach und nach entstehen weitere Details wie Falten und Gesichtsausdrücke Beginnend bei den Augen gilt es dabei auf Augenhöhe, Augenabstand und ihre
gemeinsame Wirkung zu achten. Die Größe der Augenöffnung ist vom Glasauge
abhängig. Zudem schnitze ich gleich einige Augenfältchen, so schaffe ich den
optischen Übergang zur Maske. Damit ich in späterer Folge kein Mangel an Platz
habe, deute ich auch gleich die Sehschlitze an. Bei jedem Detail was man gerade
in Arbeit hat, muss man immer den nächsten Schritt im Visier behalten. Um die Nase in die richtige Form zu bringen, ist es wichtig, die passenden
Schnittwinkel zum Einsatz zu bringen. Beim Mund gilt es den für’s Auge korrekten
Zug zu schnitzen. Um einen besseren Gesamteindruck zu bekommen, schnitze ich
dann die Ohren und den Übergang hin zur Schädel- und Wangenpartie. Jetzt bekommt
der Schädel noch einige Falten und wo es notwendig ist wird noch etwas
nachgearbeitet. Letzte Unebenheiten werden entfernt: Mit Längs- und Querschnitten wird die Maske ausgehöhlt und Platz für den Kopf geschaffen Hierfür verwende ich eine Kettensäge mit einer feinen, weniger aggressiven
Kette um die Rückschlaggefahr zu minimieren. Nachdem ich die Umrandung
geschnitten habe, bei der auf die Schnitttiefe beim Einstechen geachtet werden
muss, werden nun Längs- und Querschnitte gemacht. Die Holzteile sind leicht mit
einem Stemmeisen herauszubrechen. Den Rest schneide ich wiederum mit der Kettensäge und abschließend putze ich
noch mit meinen Schnitzeisen nach. Das Abfallmaterial der Längsschnitte eignet
sich sehr gut als Deko oder Füllung für Zirbenkissen. Die Glasaugen werden mit
einem Schnitzeisen in die entsprechende Tiefe versenkt und die Sehschlitze
geöffnet. Handarbeit: Die Feinheiten werden vorsichtig von Hand geschliffen Zur Verfeinerung der Oberflächen dient ein Dreiecksschleifer, mit dem die
Hauptflächen bearbeitet werden. Der Ausdruck der Maske soll hierbei nicht zu
Tode geschliffen werden. Kleinere Details wie Zähne, Augen oder Nase werden von
Hand geschliffen, damit die Schnitzerei grundsätzlich erhalten bleibt. Um etwas
mehr Struktur zu bekommen wird die Maske noch gebürstet. Die Steinbockhörner werden mittig montiert, der Schwerpunkt ist zentral ausgerichtet und die Maske angenehmer zu tragen Bei größeren Hörnern klebe ich ein Stück Holz in den Innenraum. Je nachdem
in welche Richtung die Hörner zu montieren sind, werden diese mit einer
Stichsäge an die Schädelform angepasst. Von innen werden die Hörner
festgeschraubt und zusätzlich geklebt. Kleine, dünne Hörner kann man von außen
unter Vorbohren festschrauben. Zudem wird der Hornsansatz mit Montagekleber oder
anderen Hilfsmitteln eingefassen. So sind Schrauben nicht mehr
ersichtlich. Außerdem hat diese Einfassung auch einen optischen Reiz. Vorweg muss die Maske grundiert werden um in weiterer Folge mit Acrylfarben
gefassen werden zu können. Es gibt verschiedene Techniken: Vom Bemalen mit einem
Pinseln, Patinieren bis hin zur Wischtechnik. Das ganze wird abschließend
versiegelt. Die Augen werden innen eingesetzt und verklebt. Der Einsatz von LEDs ist
auch möglich. Die Befestigung (Kunststoffbügel, Snowboardbindung, Gummiband,
usw.) wird festgeschraubt. Die Haare verleihen der Maske ihren edlen Ausdruck Zur Befestigung von Kopffellen verwende ich Schrauben, die ich so einsetze,
dass man diese nicht sieht. Ansonsten übermale ich die Schraubenköpfe. Worauf
ich großen Wert lege, ist das Festkleben des Leders beim Übergang zur
Maske. Dieser wird auch noch nachgemalen, um an Qualität zu gewinnen. Bei Bärten und Augenbrauen muss ich jede Haarsträhne separat befestigen, was
mit großem Aufwand verbunden ist. Diese muss ich dann auch noch einfassen und
nachbemalen, um keinen Haaransatz erkennen zu können. Zum polstern verwende ich Schaumstoff, der passgenau in der Maske mit einer
Heissklebepistole angebracht wird.
Zuschnitt
Grobes Vorschnitzen

Schnitzen der Feinheiten

Aushöhlen der Maske

Behandlung der Oberfläche

Montage der Hörner

Fassen (malen)
Augen und Halterung montieren
Haarmontage

Polstern